Betriebswirtschaft und Managment

Profit oder Pleite?

Jetzt lass uns aber mal endlich über das Geld reden. Dieser Aspekt ist für einen landwirtschaftlichen Betrieb ziemlich entscheidend: Profit oder Pleite?

Also ich sehe da großes Potenzial!

Potenzial? Alles eher mau, wenn Du mich fragst. Mit diesen paar Peanuts kann doch niemand was anfangen.

Das stimmt so nicht. Da moderne Agroforstsysteme nun schon mal einen eigenen Fördercode bekommen, lässt sich das Ganze noch weiter ausbauen.

Subventionen sind ja nur die halbe Miete. Interessant wird es zu überlegen, wofür das Geld benötigt wird.

Das ist richtig.

Beginnen wir bei den Investitionskosten: Wir benötigen Pflanzmaterial, die entsprechenden Maschinen und Werkzeuge und vor allem geschulte Arbeitskraft, die das Ganze umsetzen kann. Im Falle der Agroforstwirtschaft haben wir hohe anfängliche Investitionskosten. Ernte und Erlöse gibt es in reinen Wertholzsystem aber erst nach einigen Jahrzehnten. Hinzu kommen die Pflege- und Erhaltungskosten während dieser Zeitspanne. Die komplexere Organisation verschiedener Arbeiten geht da erstmal ins Geld.

Hier bietet eine Ausweitung der Produktvielfalt eine Lösung. So liefert das Gehölz nicht nur Wertholz in hoher Qualität, sondern auch Nebenprodukte, wie Nüsse oder Obst in dieser Zwischenzeit. Diese können über lokale Vermarktungswege der Region zu Gute kommen. Auch streut eine höhere System- und Produktvielfalt das Risiko: Gibt es mal eine schlechte Obsternte, kann auf andere Produkte zurückgegriffen werden.

Lokale Vermarktungswege? Das stelle ich mir bei den verhältnismäßig kleinen Mengen schwierig vor.

Warten auf den Geldregen…

Das bedeutet doch alles einen großen Mehraufwand!

Es stimmt, dass die Vermarktungswege für eine breite Produktpalette von den Betrieben oftmals erst aufgebaut werden müssen. Wer eine Direktvermarktung hat, z.B. einen eigenen Hofladen, ist da im Vorteil. Auch eine Solidarische Landwirtschaft bietet Betrieben neue Chancen. Zudem gibt es zum Beispiel für Nüsse eine hohe Nachfrage und kaum regionales Angebot

Und was, wenn die Zukunft doch so unsicher ist? Wer garantiert, dass nach 5 Jahren immer noch Bedarf an Energie-, Wertholz oder Nüssen besteht? Nach einer gewissen Zeit muss geerntet werden, wohin mit dem ganzen Holz, wenn es keiner will?

Ach Karl, mach dir doch nicht solche Sorgen! Die Menschen müssen weg von fossilen Ressourcen und hin zu nachwachsenden Rohstoffen! Agroforstsysteme können helfen den steigenden Bedarf an Holzprodukten zu decken.

Ich denke aber immer noch, dass wenige Landwirt*innen sich gerne auf neue Abläufe und alte Technik (Maschinenbreiten und Fahrgassen) festlegen. Und selbst wenn sie bereit sind, sich für die nächsten Jahrzehnte an feste Strukturen zu binden, sind die Flächen unter Umständen verpachtet. Wie viele Verpächter*innen machen dabei wohl mit?!

Das ist die große Frage. Sind die Pächter*innen Agroforstsystemen gegenüber skeptisch gestimmt, werden sie wohl nicht zulassen, dass Bäume und Sträucher gepflanzt werden. Die vielen Vorteile von Agroforstsystemen werden aber mehr und mehr auch von Landeigentümer*innen erkannt. Schwierig ist es aber langfristige Pachtverträge über mehrere Jahrzehnte zu erhalten, welche die Planung erleichtern würden. Der Zugang zu Land bleibt also ein

Thema…

Mein Reden! Als Kiebitz weiß ich: Wir haben ein strukturelles Problem!

Und das kann uns auch optimistisch stimmen: Wenn sich Strukturen, wie zum Beispiel die Agrarförderung verändern, lösen sich plötzlich viele deiner Bedenken in Luft auf. Agroforst wird sich dann so wirklich lohnen, wenn die Gesellschaft für diesen Mehraufwand zahlt.

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