Huch.. Was ist denn das? Laufen da jetzt auch noch Hühner
zwischen den Bäumen herum?
Jahaa, begrüß deine neuen Nachbarn! Nutztiere können in sinnvoll
angelegten Agroforstsystemen sogar zu Nützlingen werden. Ein Bespiel: Die Hühner fressen die Larven der Walnussfruchtfliege und reduzieren damit den Schaden an den Walnüssen.
Auch noch Nutztiere im Agroforst? Ich werd‘ bekloppt!
Sicherlich. Allgemein entsprechen Agroforstsysteme deutlich mehr den Bedürfnissen der üblichen Nutztierarten. Hühner sind eigentlich Waldrandbewohner und Kühe ziehen den Schatten unter Bäumen gerne der offenen Weide vor. Zusätzlich bieten Gehölze einen enormen Futterwert. Bei Wiederkäuern wird ein hoher Gehölzfutteranteil empfohlen, bei Ziegen sogar von 60 %.
Aber denk doch mal an Gegenden mit dichtem Viehbestand, die ihre Flächen für das Ausfahren von Gülle benötigen. Wenn nun 10 % der Fläche nicht mehr gedüngt werden können, weil dort Gehölze stehen, wohin dann mit dem Scheiß? Wenn es nicht ausreichend Fläche gibt, haben wir einen Gülle-Überschuss. Diese Hürden müssen mitbedacht werden!
Für manche Betriebe kann dies ein plausibles Ausschlusskriterium sein. Für viele andere ist dieser Einwand aber eher ein Luxusproblem, da Düngemittel in der Regel knapp und teuer sind. In der Praxis sollte das Tierwohl, das durch Agroforstsysteme stark erhöht werden kann, auf jeden Fall berücksichtigt werden. Vor allem auch in der politischen Förderung.
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