Ein herzliches Willkommen an alle Agroforst-Interessierten!!!
Dieses Video entstand im Rahmen des Studierendenpreises 2021, welchen unsere Initiative für Landwirtschaftlichen WissensAustausch (ILWA) vom Rektorat der WWU Münster verliehen bekommen hat.
In agroforst-monitoring geht es um die Erforschung von Bäumen auf Äckern, Wiesen und Weiden. In unserem überregionalen Forschungsnetzwerk sind Menschen aus der Landwirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft beteiligt, die das Team mit ihren individuellen Fähigkeiten und Talenten bereichern, unterstützen und vorantreiben. Was uns alle verbindet, ist das Interesse am Agroforst. – Wir freuen uns über jedes neue Gesicht und begrüßen alle herzlich, die Interesse haben Agroforstsysteme in Deutschland gemeinsam zu erforschen!
Drei große Fragen, die wir im Rahmen unseres Projekts beantworten wollen:
Kann die Umstellung auf Agroforstwirtschaft auch in der Praxis die hohen Erwartungen in Bezug auf Klima- und Bodenschutz sowie den Erhalt der Biodiversität halten?
Wie verändern sich die neu etablierten Flächen mit der Zeit?
Wie können wir als Gesellschaft Veränderungen in der Agrarlandschaft sowie den Einsatz der Landwirt*innen für eine nachhaltige Entwicklung wahrnehmen?
Was sind moderne Agroforstsysteme?
Agroforstsysteme, d.h. der Anbau und die Nutzung von Gehölzen auf landwirtschaftlichen Flächen, haben in Mitteleuropa eine lange Tradition. Bereits im Mittelalter waren diese in Deutschland z.B. in Form von Streuobstwiesen weiträumig verbreitet. Jedoch besetzte diese alte Landnutzungsform in den vergangenen Jahrzehnten nur noch Nischen- oder Spezialbereiche.
Das liegt daran, dass im 20. Jh. durch die nahezu flächendeckende Mechanisierung und Industrialisierung der Landwirtschaft weitestgehend Gehölze aus dem Agrarraum verdrängt wurden. Unter „modernen“ Agroforstsystemen verstehen wir neu einsetzende Entwicklungen in der Agrarlandschaft. Sie sollen eine ökonomisch konkurrenzfähige Produktion mit Gehölzstrukturen als Alternative zu herkömmlichen Anbauformen ermöglichen. In Zeiten des Klimawandels und der Biodiversitätskrise ein äußerst spannender Vorschlag.
Von modernen Agroforstsystemen versprechen sich sowohl Naturschutz als auch Landwirtschaft viele ökologische, ökonomische und soziale Verbesserungen. Aber es gibt auch noch viele Bedenken. Als Orientierung für unsere Begleitforschung haben wir die wissenschaftlichen Methoden in 8 Dimensionen eingeteilt. Jede Dimension stellt eine andere Betrachtungsebene von Agroforstsystemen dar.
8 Dimensionen zur Betrachtung von Agroforstsystemen

Acht Dimensionen für die Erforschung von Agroforstsystemen
Im ersten Schritt können AFS hinsichtlich acht unterschiedlicher Hauptaspekte betrachtet und untersucht werden, welche sich als „Dimensionen“ umschreiben lassen. Der Dimensionskreis behandelt einerseits abiotische Faktoren (Mikroklima sowie Wasser- und Stoffhaushalte der Böden) sowie biotische Faktoren (Begleitflora, Wilde Tiere, Nutzpflanzen und Nutztiere). Anderseits liegt in den Dimensionen „Betriebswirtschaft und Management“ sowie „Soziales“ das Forschungsinteresse auf den Mensch-Umwelt-Beziehungen. Im zweiten Schritt werden dann die separat erfassten Parameter der einzelnen Dimensionen im Hinblick auf ihre möglichen Synergien miteinander verknüpft. Denn nur so können die Effekte des Systems als Ganzes mit seinen inhärenten Komponenten verstanden werden.
Weiterführende Links
Deutscher Fachverband Agroforst (DeFAF): https://agroforst-info.de/
European Agroforestry Federation (EURAF): https://euraf.isa.utl.pt/welcome
TRIEBWERK hat einen umfangreichen Online Workshop zum Thema Agroforstwirtschaft erstellt: https://www.youtube.com/watch?v=Iv-XzXhXq10